Breitband – das Warten hat ein Ende
Neumünster/Fitzbek (swn, ZVBS). Nun ist es soweit. Fast auf den Tag vier Jahre nach der Gründung des ZVBS Zweckverband „Breitbandversorgung Steinburg“ erfolgt im ersten Abschnitt die Aufschaltung der Haushalte. Ab sofort steht in den ersten zehn Gemeinden um Sarlhusen und Rosdorf das schnelle Internet zur Verfügung. „Die gute Zusammenarbeit der vielen Beteiligten zahlt sich aus. Die ersten Haushalte profitieren nun von der Solidargemeinschaft der 100 Verbandsgemeinden“, freute sich Henning Ratjen, Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes. Auch der Partner des Zweckver- bandes, die SWN Stadtwerke Neumünster, ist mit dem Erreichten zufrieden: „Wir ha- ben in Steinburg in kurzer Zeit eine Menge erreicht – dazu haben alle beigetragen, die Bürger, der Zweckverband und die Mitarbeiter der SWN“, so Björn Ducht als Projekt- koordinator der SWN Stadtwerke Neumünster.
Natalie Christ und Robert Haase in Fitzbek zählen zu den ersten Haushalten, die nun angeschlossen werden. Wenn gleich sie erst wenige Monate in Fitzbek wohnen, das Surfen mit Geschwindigkeiten von 300 oder 800 Bit/s gehört der Vergangenheit an. Künftig werden die beiden mit einer Geschwin- digkeit von 50 Mbit/s unterwegs sein. Mehr als 50 mal so schnell als bisher. Aufrufe in der Mediathek oder das Anschauen des Schleswig-Holstein Magazins, wann immer man möchte, sind nun Realität. „Bereits ein paar Stunden nach der Freischaltung waren wir uns einig. Es war die richtige Entschei- dung, das Angebot der Stadtwerke Neumünster anzunehmen“, sagt Natalie Christ. Robert Haase freut sich, dass das Webhosting seines neu eingerichteten Online-Shops nun super komfortabel ist.
„100 Gemeinden im Kreis Steinburg, ein Ziel“, das war das Motto, mit dem man im Kreis im Jahr an den Start ging. Das Ziel war dabei klar gesteckt: Die weitgehend flächendeckende Breitbandversor- gung in den Gemeinden. Aus diesem Grund schlossen sich Bürgermeister und etwa 900 Mandatsträ- ger ZVBS zusammen. Nach einer europaweiten Ausschreibung im Jahr 2013 wurden die SWN Stadt- werke Neumünster Anfang 2014 beauftragt, für 63 Mitgliedsgemeinden die Versorgung mit dem schnellen Internet via Glasfaser herzustellen. Zuvor hatte sich die SWN in einem Verhandlungsverfah- ren gegen weitere Anbieter durchgesetzt.
Der ZVBS investiert ca. 44 Mio. EUR in ein Leerrohrnetz, das an die SWN langfristig verpachtet wird. Die SWN zahlt für die Nutzung eine Pacht, die aus den Einnahmen aus Verträgen mit den Endkunden zu begleichen ist. Die SWN selbst investiert selbst nochmals ca. 8 Mio. EUR, um die Versorgung der Haushalte in den 63 Gemeinden zu ermöglichen. Für die Finanzierung des ZVBS Anteils steht die In- vestitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) bereit.
„Als Landesförderinstitut unterstützt die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) die Umsetzung der Vorhaben und finanziert diese mit zinsgünstigen Darlehen aus dem Programm IB.SH Breitband auch mit“, sagte Olaf Tölke, Leiter des Bereichs Kommunal- und Infrastrukturfinanzierungen der IB.SH. Weiter führte er aus: „Es ist aber ganz klar, dass die Macher der Breitbandwende die Akteure vor Ort sind. Dass auch kleine und kleinste Kommunen im Kreis Steinburg an das schnelle Internet angebunden werden, ist nach meiner Wahrnehmung ein Verdienst und ein Resultat der wirklich gu- ten Arbeit in der Kooperation des Breitbandzweckverbandes und der Stadtwerke Neumünster mit den regionalen Vertretern.“
In 30 Gemeinden wurde die Vermarktung bereits erfolgreich abgeschlossen. Trassenplanung, Fein- planung, Baustellenkoordinierung und natürlich die Bauarbeiten beschäftigen die Kollegen der SWN und die vom ZVBS eingesetzten Berater. Bis zu den Sommerferien 2015 sollen diese Gemeinden alle angeschlossen werden. Ziel ist es, alle 63 Gemeinden bis Ende 2017 am Glasfasernetz zu haben, dazu wird es auch nächstes Jahr wieder einzelne Vermarktungsaktionen geben.
Dabei soll es nicht bleiben. Derzeit werden die Weichen für weitere 34 Gemeinden im Kreis Steinburg aus den Ämtern Horst-Herzhorn, Krempermarsch und Wilstermarsch gestellt. Das Auswahlverfahren, die erste Stufe der europaweiten Ausschreibung, wurde Mitte Oktober gestartet. Das ehrgeizige Ziel, den gesamten Kreis Steinburg mit Glasfaser zu erschließen, ist wieder ein Stück näher gerückt. „Wir Gemeinden haben das gleiche Ziel, die Solidarität ist sehr hoch. Zusammen schaffen wir das“, so Henning Ratjen.