Schnelles Internet heiß begehrt
Zweckverband Breitband mit bisherigem Anschluss sehr zufrieden / Ernst-Wilhelm Mohrdiek zum neuen Verbandsvorsteher gewählt
KREIS STEINBURG 4600 Steinburger haben sich bis jetzt für das schnelle Internet bei den Stadtwerken Neumünster entschieden. Und 1800 Nutzer sind bereits am Netz. „Ein sehr gutes Ergebnis“, betonte Frank Wendtlandt. Dieses Zwischenfazit zog der Projektleiter für den Kreis Steinburg vor Mitgliedern des Breitband-Zweckverbandes. Im Auftrag des Verbandes bauen die Stadtwerke seit Mai 2014 ein kreisweites Glasfasernetz auf, das sie später auch betreiben werden. 77 Millionen Euro werden nach derzeitigem Stand investiert. Für den Gesamtausbau wird der Kreis in verschiedene Aktionsgebiete unterteilt, in denen immer mehrere Gemeinden zusammengefasst sind. Drei Gebiete sind abgenommen, in weiteren sieben laufen Vermarktung, Ausbau oder Anschluss. Bisher verlegten die Stadtwerke nach Auskunft von Wendtlandt bereits 228 Kilometer Kabel. Darin enthalten sind die einzelnen, sehr dünnen Glasfaser. Deren Gesamtlänge beträgt 95 000 Kilometer, „damit könnten wir zweimal die Erde umrunden“.
Den Bürgermeistern bescheinigte Wendtlandt, einen „Top-Job“ gemacht zu haben. „Teilweise haben wir in den Kommunen Traum-Anschlussquoten.“ In den ländlichen Gebieten liegen diese zwischen 55 und 70 Prozent. Einige Gemeinden erreichten auch Quoten jenseits der 100 Prozent, wie Aasbüttel mit 120, Kaisborstel mit 109 und Vaalermoor mit 103 Prozent. Dies liegt nach Ansicht von Wendtlandt an den teilweise vier Jahre alten Ausschreibungsunterlagen, nach denen die Stadtwerke die Planung aufgenommen hätten. „Einige Gemeinden haben sich danach fortentwickelt.“ Trotz einer Quote von 35 Prozent zeigte sich der Projektleiter auch mit Brokstedt zufrieden, denn hier sei erstmals ein größeres Gebiet, das bereits gut ausgebaut und in dem der Wettbewerb härter gewesen sei, in Angriff genommen worden. Der Stadtwerke-Mitarbeiter appellierte an die Bürgermeister, sich rechtzeitig Gedanken um den Ausbau in den Randgebieten, die nicht zum Kernbereich gehörten, zu machen. Von ersten Gespräch bei den Bürgermeistern bis zum Ausbau hätten die Kommunen höchstens 18 Wochen Zeit, sich zu entscheiden. Danach könnten die Außenbereiche nicht mehr in die Gesamt-Ausbauplanung „hineinkoordiniert“ werden. Wenn ein Ausbau gewünscht sei, könnte diesen die Stadtwerke vornehmen, was teurer werde. Es könnte jedoch auch Eigenleistung der Gemeinde, etwa beim Tiefbau, eingebracht werden. Dies würde die Kosten deutlich verringern.
„Es geht gut voran mit teilweise sehr guten Ergebnissen“, lobte Ernst- Wilhelm Mohrdiek die Arbeiten. Der Horster Bürgermeister und Amtsvorsteher wird jetzt auch ganz offiziell als Verbandsvorsteher die Geschicke des Zweckverbandes Breitband Steinburg leiten. Mohrdiek wurde einstimmig in das Amt gewählt.Nach dem Rücktritt des Verbandvorstehers Henning Ratjen im März 2015 hatte Mohrdiek als damaliger Stellvertreter noch auf eine Wahl verzichtet. Da sich jedoch kein anderer Kandidat fand, übernahm Mohrdiek die Leitung im März kommissarisch. Auch in den vergangenen Monaten blieb die Suche nach einem Bewerber erfolglos, „trotz gemeinsamer Anstrengungen“. Im Sinne des Verbandes sei es für ihn deshalb selbstverständlich, weiter zu machen. „Die Aufgabe ist viel zu groß, als dass wir es uns leisten könne, dass sie in eine Schlingerphase kommt.“
Auch die Suche nach einem Stellvertreter verlief im Vorwege im Sande. Doch während der Sitzung erklärte sich Krempes Bürgermeister Volker Haack bereit, für das Amt zu kandidieren. Er wurde ebenso einstimmig gewählt wie Karl Lahann (Kaisborstel), der damit zweiter stellvertretender Verbandsvorsteher bleibt. Eine Änderung wird sich in der Geschäftsführung ergeben. Der bisherige Amtsinhaber Rolf Naumann, der als Mitarbeiter des Kreises Steinburg dafür zuständig war, geht demnächst in Ruhestand. Mit einem Präsent bedankte sich Mohrdiek für die „sachliche und kompetente“ Begleitung. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt, doch die Geschäftsführung bleibt weiterhin beim Kreis.